Chaos pur…

by

Priwjet Genossen, liebe Party-People, Lorenz,

einmal mehr kam ich nicht umhin, das Alpenmax aufzusuchen. Da viele einen „Rückzieher“ gemacht haben, waren wir zu dritt: Cona, Tyll und ich. Der Abend begann seicht; ein paar Drinks an der Bar, ein kurzer Gang zur nächsten Theke und ein paar mehr Währenddessen beglücket Tyll uns mit einer Unmenge an nutzlosen Informationen, die er diversen Dokumentationen entnehmen konnte.

Nach schlussendlich 14 Getränken fühlten wir uns bereit, den Dancefloor zu stürmen. Dort angekommen musste ich feststellen, dass ich wirklich alt zu werden scheine. Kaum eines der Lieder, die der DJ, der wohlbemerkt die Midlifecrisis schon hinter sich gelassen zu haben scheint, auflegete, kam mir bekannt vor. Doch da, ein Lichtblick am Horizont: Liquido,  das Safri Duo und sogar Los del Rio!

Zu meinem größten Bedauern entpuppte sich jedes dieser Lieder als Remix, was Cona und mich – Tyll war im Gedränge hunderter Jungspunde verschollen – uns an einen Tisch nahe der Tanzfläche zu setzten. Von dort aus hatten wir das Glück, eines der wohl beeindruckensten Naturspektakel beobachten zu dürfen: den Schlackstanz; eine Chance die Viele nicht ein einziges Mal in ihrem Leben wahrnehmen dürfen.

Ich werde nun versuchen, ihn Euch zu beschreiben, was mir jedoch äußerst schwer fällt, da ich mich die gesamte halbe Stunde (keine Übertreibung), in der ich ihn beobachtete, vor Lachen kringelte. Zunächst sei zu sagen, dass sich das die Prozedur gänzlich außerhalb des Taktes abspielte. Die Person, die ich im Nachhinein sogar überzeugen konnte, diesen Blog zu abonnieren, muss wohl damit begonnen haben, sich die Knie zu brechen. Anschließend begann sie, wie ein Irrer mit den Beinen zu wackeln – selbstverständlich neben dem Takt – und dann und wann einen Hüpfer einzustreuen. Wenn jemand von euch die Folge einer Serie (ich glaube es war Family Guy) kennt, in der in einem Spot diese wackelarmigen Figuren angepriesen werden, dann muss er sich deren Arme nur als Beine des Tänzers vorstellen, um eine Annäherung an das Bild eines Schlackstanzes zu bekommen. Kurz darauf konnte ich mich mit dieser Person unterhalten und erfuhr, dass diese Art des körperlichen Ausdrucks nicht erlernbar sei, sonder rein zufällig und zu einem Teil nach Gefühl entsteht. Zu meinem Erstaunen war auch Vin Diesel vor Ort und erfreute sich an dieser großartigen Tanzeinlage.

Kurz drauf zogen wir wieder gen Tanzfläche, gewillt das Beste aus der Situation zu machen. Dort traf ich einen Hünen an, der mich weniger alt fühlen lies, da er sein Karohemd in die Hose gesteckt hatte und mit verschränkten Armen herumstand. Einige Sekunden später durchzog ein grausamer Geruch die Lokalitäten und erneut suchten wir das Weite.

Nach einigem Hin und Her zwischen Dancefloor und Peripherie entschlossen wir uns, den Heimweg anzutreten. In der Schlange am Ausgang trafen wir den Hünen wieder – und er war betrunkener denn je. Nachdem ich es nach mehreren vergeblichen Versuchen geschafft hatte, seinen Kopf von meiner Schulter zu entfernen, warf er mir grausame Phrasen an den Kopf, wie dass ich nicht den Schneid hätte, einfach einen fahren zu lassen. Nachdem ich mir diesen Satz etwa 20 Mal anhören durfte und Cona den menschgewordenen Hulk tatkräftig unterstützte richtete dieser sich gegen seinen Schöpfer und bezeichnete Cona als kleines Mädchen.

Währenddessen probierte Hulks Weggefährte die Zeche zu prellen, was ihm allerdings nicht gelang. Der Grund dafür war vermutlich die Tatsache, dass er sich nicht schneller als im Schritttempo zu bewegen vermochte – jedoch besteht auch die Möglichkeit, dass ich mich irre. Nachdem der Tunichtgut gefasst war, bezahlte ich meine Rechnung bei der Kassen-Fee (wie ihr euch erinnert, machte Cona ihr letzte Woche bereits schöne Augen) und gab meinem Liebligs-Türsteher ein anerkennendes High-Five und traf vor der Tür einen kleinen Klops mit Namen Jonas. Eine Weile tanzte ich um ihn herum und dann – als mir langsam schwindelig wurde – entschlossen wir uns nach einiger weiterer Beobachtung der Geschehnisse zu gehen.

Auf unserem Weg hörten wir noch lange das freudige Gegröle des Hünen und seines Kumpels, passierten ein paar Jünglinge, die vergeblich versuchten die Tatsache zu verschleiern, dass sie einen Joint rauchten und auch musste ich mir in regelmäßigen Intervallen Tylls Beschwerden über seine kaputte Gangschaltung anhören („Ach Mann, diese scheiß Kette! Ich kann ja garnicht schalten!“).

Bald überzeugte er mich, den Weg zu Fuß fortzusetzen und so erreichte ich nach einem scheinbar ewigen Weg das traute Heim…

Grüße,

Marvin

Eine Antwort to “Chaos pur…”

  1. cona Says:

    I’m not impressed by your perfomance.

Hinterlasse einen Kommentar